Workshop 3 des Narrative Change Lab – Die Mitte effektiv einbeziehen in einen konstruktiven Dialog in der Migrationsdebatte

Gespeichert von Eoin Young am Do., 15/11/2018

Dieser dritte Workshop des Narrative Change Lab wurde am 8. und 9. November 2018 in Zusammenarbeit mit HOPE not hate (GB) mit zwei ihrer erfahrenen Community-Organisatoren/Trainer, Arun Devisa & Nick Spooner, durchgeführt, die den größten Teil des Workshop basierend auf ihrem Trainingsmodul „Difficult Conversations“ moderierten. 

Eine der Herausforderungen bei öffentlichen Kampagnen, die auf die bewegliche/ängstliche Mitte abzielen, besteht darin, ein oft skeptisches Publikum konstruktiv in einen Dialog über Migration einzubeziehen und in den schwierigen Fragen höflich aber bestimmt zu bleiben. Gut gemacht, kann ein solcher Ansatz starke Ergebnisse hervorbringen, erfordert jedoch taktische und emotionale Vorbereitung. Diese Herausforderungen und Chancen standen im Mittelpunkt des Workshops. Nach den früheren Phasen des Labs und der Entwicklung und Erprobung von zwei Kampagnen, die die Mitte erreichen, konzentrierte sich der Workshop auf die dritte Phase des Planungsprozesses für Narrative-Change-Kampagnen – Vorbereitung auf Antworten. Das Ziel dieses Workshops war: 

„Die Kompetenzen aufzubauen und die Werkzeuge und Inspiration bereitzustellen, um Aktivist*innen darauf vorzubereiten, die bewegliche Mitte effektiv in einen Dialog einzubeziehen, der die Werte Vielfalt und Inklusion auf überzeugende und emotional kluge Weise wieder auf die Agenda setzt.“ 

Eine Auswahl von Aufnahmen aus dem Workshop

 

Dieser Workshop war für die Gruppe zeitlich sehr günstig, da wir alle das Testen der Kampagnenmaterialien in Fokusgruppen der beweglichen Mitte miterlebt hatten und die Herausforderungen und Möglichkeiten erkennen konnten, die Gruppe effektiv in oft spaltende Gespräche einzubeziehen. Unter der Leitung von Nick und Arun waren wir eingetaucht in die Erfahrungen herausfordernder Kampagnen in Großbritannien und konnten hören, wie viel Hingabe, Können und Mut erforderlich sind, um die Rhetorik gegen Migrant*innen an der Haustür zu ändern. Während der zwei Tage teilten Nick und Arun ihre wertvollsten Erfahrungen und Werkzeuge mit der gesamten Gruppe. Vom „An-die-Hand-nehmen“ ihrer neuesten Mitglieder über die Erforschung von Gegenstimmen bis hin zum Erlernen, wie man einen Schritt zurücktritt und empathisches Zuhören und sokratische Fragetechniken einsetzt, um Gespräche mit einer einfachen Frage zu eröffnen: „Warum sagst du das?“.

Beispiel eines Tools von HOPE not hate für Aktivist*innen, die sich auf solche Gespräche vorbereiten1

 

Wir verbrachten auch Zeit damit, herausfordernde Situationen zu spielen und dabei die besprochenen Techniken anzuwenden. Wir alle lernten, dass es einen erheblichen Zeitaufwand erfordert, die eigene „emotionale Rüstung“ aufzubauen und bei solchen Gesprächen nicht die Balance zu verlieren.

Nick und Arun schrieben über ihre Reise nach Berlin und ihre Erfahrungen dort2 :

„Einer der Höhepunkte der Reise ereignete sich während des Workshops „Story of Self“, der auf dem theoretischen Ansatz des ehemaligen Organisators und politischen Strategen Marshall Ganz basiert. Während der Sitzung rührte Nadia, eine Aktivistin der fantastischen Gruppe JUMA (jung, muslimisch, aktiv), einige Teilnehmer*innen zu Tränen mit ihrer brillant ausgeführten Geschichte über Herausforderungen, mit denen sie aufwuchs und warum sie sich angezogen fühlte zum Aktivismus.“

Zusätzlich zur Einführung dieser Techniken erörterten wir auch den Prozess der Vorbereitung eines Kampagnenteams und der Zusammenstellung von Gesprächspunkten.

Einige evaluierende Zitate von Teilnehmenden:

  • „Ich habe gelernt, wie man über unsere Blase hinausreicht und wie man Gespräche mit Leuten führt, die uns grundsätzlich nicht zustimmen.“
  • „Es war äußerst nützlich und es gab großartige Einblicke und Feedback darüber, wie Probleme angegangen werden können, während die Mitte einbezogen wird.“
  • „Spaßig, interessant, herausfordernd, intensiv – ich habe viel gelernt, was ich hoffentlich in der Praxis anwenden kann.“

Wir möchten uns ganz besonders bei HOPE not hate, Nick und Arun für ihren aufschlussreichen und inspirierenden Beitrag zum Lab bedanken und freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit.